Defekte der Nasenscheidewand
Der Verlust knorpeliger Strukturen der Nase führt nicht nur zu einer Störung der ästhetischen Erscheinung, sondern oft auch zu einer Reihe von Folgekrankheiten der Nasennebenhöhlen, Mittelohrräume und der Atemwege. Plastisch rekonstruktive Maßnahmen sind erforderlich und werden in der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde häufig durch Transplantation von autologem Knorpel aus anderen Körperregionen bewerkstelligt.
Vielfach steht jedoch autologes Material nicht in ausreichender Menge oder nicht in der entsprechend notwendigen Form zur Verfügung. Patienten mit besonders schweren, oftmals operierten Defekten der Nasenscheidewand können mit der Matrix Assoziierten Autologen Knorpelzelltransplantation (MACT) versorgt werden.
Das Herstellungsverfahren ist mit jenem wie für Gelenksknorpel identisch. Als Zellquelle dienen hier Biopsien aus Resten des Septumknorpel oder aus der Rippe. Alle bis jetzt mit dieser Technik versorgten Patienten zeigen ein sehr gutes ästhetisches Ergebnis mit einem stabilen Nasenseptumknorpel.
Die Rekonstruktion von Septumknorpel nach Abszessen im Kindesalter stellt eine besondere chirurgische Herausforderung dar, da es bis dato keine erfolgversprechende Therapie gab. Meistens wurden Knorpelsegmente aus anderen Körperteilen (Ohr, Rippe) in die Nase transplantiert.
Trotzdem bleibt die Entwicklung der Nase und das Mittelgesicht bei den Kindern oft gestört, was zu einer schweren ästhetischen Beeinträchtigung führen kann.
Die besten Ergebnisse wurden bis jetzt mit mehrfachen Operation, bei denen immmer grösserer Knorpelspäne eingesetzt werden, erzielt. Diese Mehrfachoperationen sollten aber gerade bei Kindern vermieden werden. Die MACT bietet erstmals die Möglichkeit zu einer kausalen Behandlung. Die Ergebisse sind exzellent und es bestätigen sich die Hoffnungen, dass das rekonstruierte Septum mit den Kindern mitwächst und keine weiteren Operationen mehr notwendig sein werden. Damit konnte für ein bislang nicht befriedigend behandelbare Erkrankung weltweit erstmalig eine efolgreiche Therapie eingeführt werden.
Defekte des Schädelknochens
Der menschliche Körper besitzt nicht die Fähigkeit sehr große Defekte des Schädelknochens selbst zu schliessen. Die Matrix Assoziierte Autologe Chondrozyten Transplantation kann hier eingesetzt werden. Um die Verknöcherung zu gewährleisten, werden die Zellen zusätzlich mit körpereigenem Knochenmehl vermengt.
Es entsteht eine formbare Paste die genau in die Gestalt des fehlenden Schädelknochens gebracht werden kann. Damit können auch grosse Defekte vollständig verschlossen werden. Einmal in den Körper eingebracht, beginnen die Zellen die Paste schrittweise in Knochen umzuwandeln.
Probengewinnung und Kulturprozess sind identisch wie bei der Autologen Chondrozyten Transplantation für Gelenksknorpeldefekte.